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Donnerstag, 11. August 2022
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Bei vielen Menschen dauert es nicht mehr lange, bis die Sommerferien anstehen. Zeit, den Alltag hinter sich zu lassen und mal richtig abzuschalten. Auch ich habe zwei Wochen Sommerferien und freue mich schon darauf, mich etwas von der... weiterlesen
NETFLIX:«Die längste Nacht» Ein brutaler Serienmörder wird geschnappt und vorübergehend in einer psychiatrischen Haftanstalt untergebracht. Plötzlich tauchen bewaffnete Einsatzkräfte auf, die den Bösewicht aus seiner Zelle entführen wollen.... weiterlesen
Ein guter Freund von mir ist Türke. Der Türke spricht fliessend serbisch. Er kann so gut serbisch, weil er eine Faszination für die serbische Kultur hat. Am zweiten Geburtstag meines Sohnes hat besagter Türke inmitten Serben serbischen.. weiterlesen
Winterthur nutzt viel fossile Energie. Diese Abhängigkeit soll verschwinden, im Hinblick auf die Klimaerwärmung und auf die aktuelle Gasknappheit.
Energie Letzte Woche informierte die Stadt Winterthur über ihren neuen Energieplan zur Wärmeversorgung. Gleich drei Vertreter der Exekutive stellten das Vorhaben vor und verliehen dem Geschäft damit Bedeutung: Katrin Cometta, Christa Meier, Stefan Fritschi. Mit dem Energieplan will die Stadt die Vorgaben von netto null Ausstoss von CO₂ bis 2040 erfüllen. Dieses Ziel haben die Stimmberechtigten in Winterthur im November 2021 mit klarer Mehrheit angenommen. Doch derzeit überrollen aktuelle Ereignisse die längerfristige Planung der Stadt. Im Konflikt von Russland mit den westlichen Staaten folgen sich Boykott und Gegenboykott. Russland lässt immer weniger Erdgas durch seine Leitungen nach Westen fliessen. Das trifft auch Winterthur. Die Notlage könnte die Stadt zwingen, kurzfristig mehr statt weniger schmutzige Energie einzusetzen.
Die Energieversorgung der Schweiz ist Bundessache. Trotzdem hat Winterthur Spielraum, um kalte Wohnungen im Winter oder sogar Stromausfälle zu verhindern. Ein wichtiger Hebel sind Betriebe, die über «Zweistoffanlagen» verfügen. Das heisst, sie können sowohl Öl als auch Gas verbrennen. «Diesen Kunden von Stadtwerk haben wir einen Brief geschrieben. Darin fordern wir sie auf, jetzt ihre Öltanks zu füllen», sagt Stefan Fritschi, Vorsteher der technischen Betriebe der Stadt: «Stadtwerk hat es bei diesen rund 60 Kunden in der Hand, zu bestimmen, was sie verbrennen.»
Die Kehricht-Verwertungsanlage (KVA) ist das grösste Kraftwerk Winterthurs. Es liefert nicht nur Fernwärme, sondern auch Strom. Laut Fritschi muss die KVA für den Spitzenbedarf bei Kälte zeitweise mit Gas und Öl nachheizen. Zur Überbrückung eines möglichen Gasmangels verfügt die KVA über ein Öllager. Die KVA produziert mit der Abwärme aus dem Verbrennungsprozess sozusagen als Nebenprodukt auch Strom. Die Menge entspricht 15 Prozent des Strombedarfs der Stadt. Bei Gasknappheit entsteht also eine paradoxe Situation. In dem Zeitpunkt, in dem die Stadt ihre Strategie vorlegt, wie sie aus fossilen Energieträgern aussteigen will, müssen Betriebe und sogar die KVA mehr Erdöl verbrennen. Für netto null besteht indes ein Zeithorizont von knapp zwanzig Jahren. So lange wird der Krieg in der Ukraine nicht dauern. Hoffentlich nicht.
In dieser längeren Frist will die Stadt vor allem bei der Heizenergie ansetzen. 40 Prozent des Energieverbrauchs fallen in diesem Sektor an. Zudem hat hier die Stadt die Kompetenz, etwas zu tun. Das zeigt die Vergangenheit. Winterthur betreibt laut Stadträtin Katrin Cometta, Departement Sicherheit und Umwelt, seit 1992 Energiepolitik. «Im Zeitraum von 1990 bis heute ist der CO₂-Ausstoss um ein Viertel gesunken», sagt Cometta.
Der Ausstieg aus den fossilen Energien wird nun beschleunigt. Da ist die Sorge um die Klimaerwärmung sowie der Auftrag der Bevölkerung. Anderseits schafft das Kantonale Energiegesetz, nach dem Ja der Zürcher Bevölkerung im November 2021, neue rechtliche Grundlagen. So sind ab dem 1. September im Kanton Zürich keine neuen fossilen Heizungen mehr erlaubt.
Mehr und mehr werden die Gebäude in der Stadt an die Fernwärme oder an Quartierwärmeverbünde angeschlossen. Insgesamt verfügt die Stadt über sechs Quartierheizzentralen. Zu einem grossen Teil verwenden diese Holz aus Winterthurer Wäldern. Eine grosse Wärmereserve liegt unter den Füssen der Bevölkerung. Die Stadt ist zu grossen Teilen auf einem Grundwasserstrom gebaut. Diese Wärme kann sie nutzen. Fernwärme, gleich aus welcher Quelle, lohnt sich allerdings nur in dicht bebauten Stadtteilen. An den Rändern des Siedlungsgebiets sind Heizungen mit Erdsonden die bessere Lösung. Nicht in jedem Bereich hat die Stadt Einfluss. Welche Energieform Fahrzeuge antreibt, liegt ausserhalb ihrer Kompetenzen. Der Umbau der Wärmeversorgung gemäss Energieplan wird Hunderte von Millionen Franken Kosten. Der Zeitplan ist, wie Fritschi sagt, fast schon «überambitioniert». Ein einziger Rekurs kann eine lange Verzögerung bewirken. Aber selbst wenn 2040 noch nicht ganz Winterthur an Fernwärme angeschlossen ist, wird die Stadt dann nicht mehr von russischem Erdgas abhängig sein. Vorsorglich bezieht Winterthur schon heute nur noch Gas aus der Nordsee.
Christian Felix
Winterthur nutzt viel fossile Energie. Diese Abhängigkeit soll verschwinden, im Hinblick auf die Klimaerwärmung und auf die aktuelle Gasknappheit.
Energie Letzte Woche informierte die Stadt Winterthur über ihren neuen Energieplan zur Wärmeversorgung. Gleich drei Vertreter der Exekutive stellten das Vorhaben vor und verliehen dem Geschäft damit Bedeutung: Katrin Cometta, Christa Meier, Stefan Fritschi. Mit dem Energieplan will die Stadt die Vorgaben von netto null Ausstoss von CO₂ bis 2040 erfüllen. Dieses Ziel haben die Stimmberechtigten in Winterthur im November 2021 mit klarer Mehrheit angenommen. Doch derzeit überrollen aktuelle Ereignisse die längerfristige Planung der Stadt. Im Konflikt von Russland mit den westlichen Staaten folgen sich Boykott und Gegenboykott. Russland lässt immer weniger Erdgas durch seine Leitungen nach Westen fliessen. Das trifft auch Winterthur. Die Notlage könnte die Stadt zwingen, kurzfristig mehr statt weniger schmutzige Energie einzusetzen.
Die Energieversorgung der Schweiz ist Bundessache. Trotzdem hat Winterthur Spielraum, um kalte Wohnungen im Winter oder sogar Stromausfälle zu verhindern. Ein wichtiger Hebel sind Betriebe, die über «Zweistoffanlagen» verfügen. Das heisst, sie können sowohl Öl als auch Gas verbrennen. «Diesen Kunden von Stadtwerk haben wir einen Brief geschrieben. Darin fordern wir sie auf, jetzt ihre Öltanks zu füllen», sagt Stefan Fritschi, Vorsteher der technischen Betriebe der Stadt: «Stadtwerk hat es bei diesen rund 60 Kunden in der Hand, zu bestimmen, was sie verbrennen.»
Die Kehricht-Verwertungsanlage (KVA) ist das grösste Kraftwerk Winterthurs. Es liefert nicht nur Fernwärme, sondern auch Strom. Laut Fritschi muss die KVA für den Spitzenbedarf bei Kälte zeitweise mit Gas und Öl nachheizen. Zur Überbrückung eines möglichen Gasmangels verfügt die KVA über ein Öllager. Die KVA produziert mit der Abwärme aus dem Verbrennungsprozess sozusagen als Nebenprodukt auch Strom. Die Menge entspricht 15 Prozent des Strombedarfs der Stadt. Bei Gasknappheit entsteht also eine paradoxe Situation. In dem Zeitpunkt, in dem die Stadt ihre Strategie vorlegt, wie sie aus fossilen Energieträgern aussteigen will, müssen Betriebe und sogar die KVA mehr Erdöl verbrennen. Für netto null besteht indes ein Zeithorizont von knapp zwanzig Jahren. So lange wird der Krieg in der Ukraine nicht dauern. Hoffentlich nicht.
In dieser längeren Frist will die Stadt vor allem bei der Heizenergie ansetzen. 40 Prozent des Energieverbrauchs fallen in diesem Sektor an. Zudem hat hier die Stadt die Kompetenz, etwas zu tun. Das zeigt die Vergangenheit. Winterthur betreibt laut Stadträtin Katrin Cometta, Departement Sicherheit und Umwelt, seit 1992 Energiepolitik. «Im Zeitraum von 1990 bis heute ist der CO₂-Ausstoss um ein Viertel gesunken», sagt Cometta.
Der Ausstieg aus den fossilen Energien wird nun beschleunigt. Da ist die Sorge um die Klimaerwärmung sowie der Auftrag der Bevölkerung. Anderseits schafft das Kantonale Energiegesetz, nach dem Ja der Zürcher Bevölkerung im November 2021, neue rechtliche Grundlagen. So sind ab dem 1. September im Kanton Zürich keine neuen fossilen Heizungen mehr erlaubt.
Mehr und mehr werden die Gebäude in der Stadt an die Fernwärme oder an Quartierwärmeverbünde angeschlossen. Insgesamt verfügt die Stadt über sechs Quartierheizzentralen. Zu einem grossen Teil verwenden diese Holz aus Winterthurer Wäldern. Eine grosse Wärmereserve liegt unter den Füssen der Bevölkerung. Die Stadt ist zu grossen Teilen auf einem Grundwasserstrom gebaut. Diese Wärme kann sie nutzen. Fernwärme, gleich aus welcher Quelle, lohnt sich allerdings nur in dicht bebauten Stadtteilen. An den Rändern des Siedlungsgebiets sind Heizungen mit Erdsonden die bessere Lösung. Nicht in jedem Bereich hat die Stadt Einfluss. Welche Energieform Fahrzeuge antreibt, liegt ausserhalb ihrer Kompetenzen. Der Umbau der Wärmeversorgung gemäss Energieplan wird Hunderte von Millionen Franken Kosten. Der Zeitplan ist, wie Fritschi sagt, fast schon «überambitioniert». Ein einziger Rekurs kann eine lange Verzögerung bewirken. Aber selbst wenn 2040 noch nicht ganz Winterthur an Fernwärme angeschlossen ist, wird die Stadt dann nicht mehr von russischem Erdgas abhängig sein. Vorsorglich bezieht Winterthur schon heute nur noch Gas aus der Nordsee.
Christian Felix
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