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Mittwoch, 22. März 2023
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Dass die Fussballspiele des FC Winterthur ein grosses Erlebnis sind, wusste ich schon lange. Nun habe ich es selbst erlebt. Als absoluter Fussball-Laie besuchte ich kürzlich zum ersten Mal einen Match des FCW. Was für ein Spiel, was für eine... weiterlesen
TV:«Fussball-EM-Qualifikation Weissrussland – Schweiz» Nach der aus Schweizer Sicht mässigen Fussball-WM im letzten Jahr steht für unsere Nati nun die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland an. Der erste Gegner für die... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
E-Bikes sind immer beliebter.
Bildquelle: Fotolia
Eine neue Spezies eroberte in der vergangenen Dekade die Verkehrswege der Schweiz: die E-Biker. Was ist der Reiz eines elektrifizierten Drahtesels?
Seit sich das Virus Sars-CoV-2 in der Schweiz ausbreitet, ist der Veloverkehr gestiegen. Doch bereits vor dem Ausbruch der Pandemie waren die Zweiräder gefragt. Besonders jene mit elektrischem Motor erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Im letzten Jahr gab es 133 033 neue stolze E-Velo-Besitzer. Im Jahr 2015 waren es noch halb so viele. Die neue Spezies der E-Bike-Fahrenden hat sich hierzulande schnell etabliert. Doch wer genau schwingt sich auf den elektrischen statt auf den herkömmlichen Drahtesel?
Noch vor zehn Jahren hätte die Beschreibung der E-Velofahrer so gelautet: Der typische E-Velo-Besitzer ist über 65 Jahre alt und vielmehr eine E-Velo-Besitzerin. Heute bietet sich ein anderes Bild. Die E-Velo-Fahrenden sind ein buntes Völkchen mit Vertretern fast aller Altersklassen. Das ist das Ergebnis eines langen Imagewandels des E-Bikes. Dazu kamen in den letzten Jahren zwei grosse Trends: seinem Körper und der Umwelt möglichst Gutes zu tun.
Dies setzte in den 90er Jahren ein. Zuvor hatte das Auto das Velo als Verkehrsmittel wortwörtlich an den Rand gedrängt. Das Velo – zum Sportgerät degradiert – wurde überwiegend in der Freizeit genutzt. Doch dann begann sich das zu ändern.
Nun ist das Velo nicht mehr hauptsächlich für jene, die sich nichts Teureres leisten können, sondern wird fast durchwegs positiv wahrgenommen.
Radlern wird eine Geisteshaltung zugeschrieben; sie sind in der Regel aktiv, pragmatisch, umweltbewusst. «Wenn man das Velo für längere Distanzen nutzt, war das immer schon mit einer gewissen Ideologie verbunden», sagt Markus Hackenfort, Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Leiter der Fachgruppe Verkehrs-, Sicherheits- und Umweltpsychologie. «Man ist mit Überzeugung umweltfreundlicher, naturverbundener. Man ist Teil einer homogenen Gruppe.» Vor allem in städtischen Gebieten schweisse diese Mentalität zusammen.
Velofahrenden haben also einige Grundprinzipien gemein und diese teilen auch die Fans der E-Velos. E-Biker könnten abgesehen davon jedoch vielfältiger kaum sein. «Da ist alles dabei: Jüngere, Ältere, Sportlichere, weniger Sportliche, Männer und Frauen, das ist mittlerweile wirklich stark durchmischt», erklärt Hackenfort.
Daniel Baehler, Projektleiter im Büro für Mobilität in Bern, stimmt ihm zu: «Verschiedene Bevölkerungsgruppen profitieren von E-Bikes. Nicht primär die Jüngsten und die Ältesten, das ist klar.» Dazu muss festgehalten werden, dass das Mindestalter für das Führen von Elektrofahrrädern 14 Jahre beträgt. Aber Jugendliche sieht man kaum mit E-Bike. Kommt das, weil ihm immer noch das Image des Seniorenvelos anhaftet? «Im Moment ist noch eine gewisse Skepsis da», bestätigt Hackenfort, «aber das wächst sich raus. Auch der Anschaffungspreis ist eine Hürde. Insofern ist da eine deutlich geringere Verbreitung und das schafft natürlich eine soziale Norm: In jugendlichem Alter macht man das nicht.»
Bei den 30 bis 40-Jährigen sehe es bereits ganz anders aus. Da herrsche eine andere soziale Norm. Ein E-Velo zu besitzen sei überhaupt kein Problem, sondern im Gegenteil ganz praktisch. Man könne auch gleich einen Anhänger befestigen und die Kinder mitnehmen. Tatsächlich zeigte eine Befragung der Bewohner im städtischen Gebiet von Lausanne: 42 Prozent der Nutzer sind Paare mit Kindern, 70 Prozent sind zwischen 35 und 65 Jahre alt.
Unter den E-Bikern sind die meisten also Menschen, die aktiv im Berufsleben stehen. Ihr elektrisches Zweirad setzen sie vor allem für den Arbeitsweg ein. Dank ihm können sie auch grössere Distanzen leicht zurückgelegen. E-Velofahrer wohnen tendenziell auf dem Land oder in den Aussenbezirken der Städte – in deren Zentren besitzen die Bewohner eher mechanische Fahrräder, da die Strecken meist kurz sind.
Allgemein bleibt aber das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel: «Im Moment kann man nicht sagen, dass das E-Bike – in seinen verschiedensten Formen – den Automarkt aufmischt», so Baehler. Und dennoch: «In den grossen Städten ist der Anteil autofreier Haushalte gestiegen; in Bern, Basel und Zürich besitzen über die Hälfte der Haushalte kein Auto.» Für sie kommt als Alternative das E-Bike in Frage.
Gute Gründe, in die Pedalen zu treten – mit oder ohne Unterstützung –, gibt es so oder so genug. Zum Beispiel verbessert es die neurologische Konnektivität, also die Verbindung von Nervenzellen im Hirn. Ausserdem fühlen sich von allen Verkehrsteilnehmern die Radfahrer psychisch am wohlsten, wie eine wissenschaftliche Umfrage 2018 ergab.
Martina Burger
Produced by: higgs.ch – Das Magazin für alle, die es wissen wollen
E-Bikes sind immer beliebter.
Bildquelle: Fotolia
Eine neue Spezies eroberte in der vergangenen Dekade die Verkehrswege der Schweiz: die E-Biker. Was ist der Reiz eines elektrifizierten Drahtesels?
Seit sich das Virus Sars-CoV-2 in der Schweiz ausbreitet, ist der Veloverkehr gestiegen. Doch bereits vor dem Ausbruch der Pandemie waren die Zweiräder gefragt. Besonders jene mit elektrischem Motor erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Im letzten Jahr gab es 133 033 neue stolze E-Velo-Besitzer. Im Jahr 2015 waren es noch halb so viele. Die neue Spezies der E-Bike-Fahrenden hat sich hierzulande schnell etabliert. Doch wer genau schwingt sich auf den elektrischen statt auf den herkömmlichen Drahtesel?
Noch vor zehn Jahren hätte die Beschreibung der E-Velofahrer so gelautet: Der typische E-Velo-Besitzer ist über 65 Jahre alt und vielmehr eine E-Velo-Besitzerin. Heute bietet sich ein anderes Bild. Die E-Velo-Fahrenden sind ein buntes Völkchen mit Vertretern fast aller Altersklassen. Das ist das Ergebnis eines langen Imagewandels des E-Bikes. Dazu kamen in den letzten Jahren zwei grosse Trends: seinem Körper und der Umwelt möglichst Gutes zu tun.
Dies setzte in den 90er Jahren ein. Zuvor hatte das Auto das Velo als Verkehrsmittel wortwörtlich an den Rand gedrängt. Das Velo – zum Sportgerät degradiert – wurde überwiegend in der Freizeit genutzt. Doch dann begann sich das zu ändern.
Nun ist das Velo nicht mehr hauptsächlich für jene, die sich nichts Teureres leisten können, sondern wird fast durchwegs positiv wahrgenommen.
Radlern wird eine Geisteshaltung zugeschrieben; sie sind in der Regel aktiv, pragmatisch, umweltbewusst. «Wenn man das Velo für längere Distanzen nutzt, war das immer schon mit einer gewissen Ideologie verbunden», sagt Markus Hackenfort, Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Leiter der Fachgruppe Verkehrs-, Sicherheits- und Umweltpsychologie. «Man ist mit Überzeugung umweltfreundlicher, naturverbundener. Man ist Teil einer homogenen Gruppe.» Vor allem in städtischen Gebieten schweisse diese Mentalität zusammen.
Velofahrenden haben also einige Grundprinzipien gemein und diese teilen auch die Fans der E-Velos. E-Biker könnten abgesehen davon jedoch vielfältiger kaum sein. «Da ist alles dabei: Jüngere, Ältere, Sportlichere, weniger Sportliche, Männer und Frauen, das ist mittlerweile wirklich stark durchmischt», erklärt Hackenfort.
Daniel Baehler, Projektleiter im Büro für Mobilität in Bern, stimmt ihm zu: «Verschiedene Bevölkerungsgruppen profitieren von E-Bikes. Nicht primär die Jüngsten und die Ältesten, das ist klar.» Dazu muss festgehalten werden, dass das Mindestalter für das Führen von Elektrofahrrädern 14 Jahre beträgt. Aber Jugendliche sieht man kaum mit E-Bike. Kommt das, weil ihm immer noch das Image des Seniorenvelos anhaftet? «Im Moment ist noch eine gewisse Skepsis da», bestätigt Hackenfort, «aber das wächst sich raus. Auch der Anschaffungspreis ist eine Hürde. Insofern ist da eine deutlich geringere Verbreitung und das schafft natürlich eine soziale Norm: In jugendlichem Alter macht man das nicht.»
Bei den 30 bis 40-Jährigen sehe es bereits ganz anders aus. Da herrsche eine andere soziale Norm. Ein E-Velo zu besitzen sei überhaupt kein Problem, sondern im Gegenteil ganz praktisch. Man könne auch gleich einen Anhänger befestigen und die Kinder mitnehmen. Tatsächlich zeigte eine Befragung der Bewohner im städtischen Gebiet von Lausanne: 42 Prozent der Nutzer sind Paare mit Kindern, 70 Prozent sind zwischen 35 und 65 Jahre alt.
Unter den E-Bikern sind die meisten also Menschen, die aktiv im Berufsleben stehen. Ihr elektrisches Zweirad setzen sie vor allem für den Arbeitsweg ein. Dank ihm können sie auch grössere Distanzen leicht zurückgelegen. E-Velofahrer wohnen tendenziell auf dem Land oder in den Aussenbezirken der Städte – in deren Zentren besitzen die Bewohner eher mechanische Fahrräder, da die Strecken meist kurz sind.
Allgemein bleibt aber das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel: «Im Moment kann man nicht sagen, dass das E-Bike – in seinen verschiedensten Formen – den Automarkt aufmischt», so Baehler. Und dennoch: «In den grossen Städten ist der Anteil autofreier Haushalte gestiegen; in Bern, Basel und Zürich besitzen über die Hälfte der Haushalte kein Auto.» Für sie kommt als Alternative das E-Bike in Frage.
Gute Gründe, in die Pedalen zu treten – mit oder ohne Unterstützung –, gibt es so oder so genug. Zum Beispiel verbessert es die neurologische Konnektivität, also die Verbindung von Nervenzellen im Hirn. Ausserdem fühlen sich von allen Verkehrsteilnehmern die Radfahrer psychisch am wohlsten, wie eine wissenschaftliche Umfrage 2018 ergab.
Martina Burger
Produced by: higgs.ch – Das Magazin für alle, die es wissen wollen
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