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Freitag, 3. Februar 2023
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Ist das die Schule der Zukunft? Architekturstudent Matthieu Pous entwirft die Schule als Traumwerkstatt. Die Fachwelt würdigt die Arbeit.
Architektur Der Schein trügt: Was wie ein verspieltes Zirkuszelt aussieht, ist tatsächlich eine Schule. Vielleicht sogar die Schule der Zukunft. In seiner Masterarbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat sich der Architekturstudent Matthieu Pous nämlich genau dies vorgenommen. «Seit meiner Kindheit will ich die Schule neu erfinden», sagt Pous im Gespräch. Aufgewachsen in Frankreich erlebte er seine Schulzeit in einer Container-Schule. Als unnötig rigide und autoritär hat er diese wahrgenommen. Das heutige Schulsystem ist veraltet, so sein Fazit. «Warum geht die heutige Schule nicht davon aus, dass die Kinder eine Motivation haben zu lernen?», fragt sich der 27-Jährige. Die letzten sieben Jahre hat Pous in Winterthur gelebt.
Mit vielen anthroposophischen und pädagogischen Ideen wird aus der Architektur-Arbeit eine Schulreform: «Die Schule muss der Ort sein, an dem Spiele, Fantasie und Vorstellungskraft im Mittelpunkt aller Fächer stehen. Ein Ort, an dem wir unsere Träume verwirklichen können», so Pous.
Im Zentrum steht ein ausklappbares Zirkuszelt, das in der Mitte des Schulhofs aufgestellt werden kann. Es ist ein riesiger Raum zum Träumen. Um das Zelt sind mehrere Waggons platziert, jeweils einem Thema zugeordnet. Es gibt einen Ökonomie-Raum, wo Planung und Strategie im Fokus stehen, einen Ökologie-Raum, der dem Kreislauf der Natur auf die Spur kommt und einen Raum für Soziales, der in die Kunstwelt führt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Elemente sind flexibel und können den Bedürfnissen angepasst werden. «Den Zirkus in den Mittelpunkt des Lernens zu stellen, würde die Tür zum Spiel im Herzen der Schule öffnen. Die effektivste Unterrichtstechnik, die es in der Natur gibt», schreibt Pous in seiner Arbeit. Die Traumwerkstatt kann als Projektwoche, quasi für eine Traumwoche, aufgestellt werden, aber auch als fixes Schulsystem.
Für seine Überlegungen erhielt der Winterthurer Beifall aus der Fachwelt. Mit seiner Arbeit gewann er am 9. November den begehrten Architekturpreis «Arc Award» in der Kategorie «Next Generation». Die Jury war begeistert: «Aus einem ersten flüchtigen Betrachtungswinkel gesehen, neigt man dazu, das Projekt zu unterschätzen», heisst es in der Laudatio. «Das Projekt hat die Jury durch seine feingliedrigen Überlegungen, wie mit architektonischen Mitteln eine Lern-Abenteuer-Welt geschaffen werden kann, überzeugt.» Architektur sei mehr als eine dreidimensionale, stille Kulisse: «Sie kann erzählen, zuhören, Träume einfangen, befruchtende Neugierde wecken und vieles mehr. Gekonnt eignet sich der Verfasser der Traumwerkstatt diese Möglichkeiten an und setzt sie in einer inspirierenden Konzeption um.»
Für Pous war der Preis eine Überraschung. Er nimmt ihn aber dankend an. «Es ist ein schönes Gefühl der Anerkennung», freut sich der Architekturstudent.
Auch an der ZHAW gab es für die Arbeit nur lobende Worte. Im Vorwort schreiben die Dozenten: «Die Masterthesis von Matthieu Pous beeindruckt nicht nur durch die starke Haltung und Leidenschaft der Sache gegenüber, sondern auch durch die hohe professionelle Disziplin, mit welcher das Thema bearbeitet wurde.» Pous sei eine inspirierende Arbeit gelungen, die beachtenswerte Denkanstösse und unkonventionelle Lösungsansätze biete. «Wenn es darum geht, Fluktuationen von Schülerzahlen zu bewältigen, wäre der Aspekt des mobilen Klassenzimmers vielleicht eine bedenkenswerte Alternative zu den Schulprovisorien im Kanton Zürich.» Könnte also die Traumwerkstatt auch in Winterthur stehen? «Ja, das würde direkt funktionieren», sagt Pous. Nach ein, zwei Tagen wäre die Traumwerkstatt bezugsbereit.
⋌Sandro Portmann
Ist das die Schule der Zukunft? Architekturstudent Matthieu Pous entwirft die Schule als Traumwerkstatt. Die Fachwelt würdigt die Arbeit.
Architektur Der Schein trügt: Was wie ein verspieltes Zirkuszelt aussieht, ist tatsächlich eine Schule. Vielleicht sogar die Schule der Zukunft. In seiner Masterarbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat sich der Architekturstudent Matthieu Pous nämlich genau dies vorgenommen. «Seit meiner Kindheit will ich die Schule neu erfinden», sagt Pous im Gespräch. Aufgewachsen in Frankreich erlebte er seine Schulzeit in einer Container-Schule. Als unnötig rigide und autoritär hat er diese wahrgenommen. Das heutige Schulsystem ist veraltet, so sein Fazit. «Warum geht die heutige Schule nicht davon aus, dass die Kinder eine Motivation haben zu lernen?», fragt sich der 27-Jährige. Die letzten sieben Jahre hat Pous in Winterthur gelebt.
Mit vielen anthroposophischen und pädagogischen Ideen wird aus der Architektur-Arbeit eine Schulreform: «Die Schule muss der Ort sein, an dem Spiele, Fantasie und Vorstellungskraft im Mittelpunkt aller Fächer stehen. Ein Ort, an dem wir unsere Träume verwirklichen können», so Pous.
Im Zentrum steht ein ausklappbares Zirkuszelt, das in der Mitte des Schulhofs aufgestellt werden kann. Es ist ein riesiger Raum zum Träumen. Um das Zelt sind mehrere Waggons platziert, jeweils einem Thema zugeordnet. Es gibt einen Ökonomie-Raum, wo Planung und Strategie im Fokus stehen, einen Ökologie-Raum, der dem Kreislauf der Natur auf die Spur kommt und einen Raum für Soziales, der in die Kunstwelt führt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Elemente sind flexibel und können den Bedürfnissen angepasst werden. «Den Zirkus in den Mittelpunkt des Lernens zu stellen, würde die Tür zum Spiel im Herzen der Schule öffnen. Die effektivste Unterrichtstechnik, die es in der Natur gibt», schreibt Pous in seiner Arbeit. Die Traumwerkstatt kann als Projektwoche, quasi für eine Traumwoche, aufgestellt werden, aber auch als fixes Schulsystem.
Für seine Überlegungen erhielt der Winterthurer Beifall aus der Fachwelt. Mit seiner Arbeit gewann er am 9. November den begehrten Architekturpreis «Arc Award» in der Kategorie «Next Generation». Die Jury war begeistert: «Aus einem ersten flüchtigen Betrachtungswinkel gesehen, neigt man dazu, das Projekt zu unterschätzen», heisst es in der Laudatio. «Das Projekt hat die Jury durch seine feingliedrigen Überlegungen, wie mit architektonischen Mitteln eine Lern-Abenteuer-Welt geschaffen werden kann, überzeugt.» Architektur sei mehr als eine dreidimensionale, stille Kulisse: «Sie kann erzählen, zuhören, Träume einfangen, befruchtende Neugierde wecken und vieles mehr. Gekonnt eignet sich der Verfasser der Traumwerkstatt diese Möglichkeiten an und setzt sie in einer inspirierenden Konzeption um.»
Für Pous war der Preis eine Überraschung. Er nimmt ihn aber dankend an. «Es ist ein schönes Gefühl der Anerkennung», freut sich der Architekturstudent.
Auch an der ZHAW gab es für die Arbeit nur lobende Worte. Im Vorwort schreiben die Dozenten: «Die Masterthesis von Matthieu Pous beeindruckt nicht nur durch die starke Haltung und Leidenschaft der Sache gegenüber, sondern auch durch die hohe professionelle Disziplin, mit welcher das Thema bearbeitet wurde.» Pous sei eine inspirierende Arbeit gelungen, die beachtenswerte Denkanstösse und unkonventionelle Lösungsansätze biete. «Wenn es darum geht, Fluktuationen von Schülerzahlen zu bewältigen, wäre der Aspekt des mobilen Klassenzimmers vielleicht eine bedenkenswerte Alternative zu den Schulprovisorien im Kanton Zürich.» Könnte also die Traumwerkstatt auch in Winterthur stehen? «Ja, das würde direkt funktionieren», sagt Pous. Nach ein, zwei Tagen wäre die Traumwerkstatt bezugsbereit.
⋌Sandro Portmann
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