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Montag, 29. Mai 2023
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Was würdest du wählen? Von einem Hai gefressen zu werden oder von einem Hochhaus zu springen? Neugierige kleine Augen blicken mich fragend an. Die grossen Fragen kommen von den Kleinen. Was wäre wenn ... Auf die Selbstbestimmung von Tod und... weiterlesen
TV:«Mario Puzo’s Der Pate: Der Tod von Michael Corleone» In der 2020 erstellten Schnittfassung von «Der Pate – Teil III» wurden vor allem am Anfang und Ende gegenüber dem Ursprungsfilm von 1990 leicht verändert. Zur Story: Im Jahr 1979 lebt... weiterlesen
Eschenberg
Die Bewunderung der Natur ist etwas eher Neues. Vor rund 150 Jahren entstanden in der Schweiz Türme, die Aussicht ins weite Land hinaus boten.
Freizeit Gut 30 Meter hoch ist der Aussichtsturm auf dem Eschenberg, 300 Meter der Eiffelturm in Paris. Das ist Faktor zehn, während Paris (Stadtgebiet) rund zwanzig Mal grösser ist als Winterthur. Somit ist der Eschenbergturm relativ zur Stadt gesehen höher als der Eiffelturm.
Auf jeden Fall ist er hoch genug, damit die oberste Aussichtsplattform den Blick über die höchsten Wipfel des Walds freigibt. Wer die 159 Stufen bis ganz oben geschafft hat, wird bei klarem Wetter mit einer überraschenden Weitsicht belohnt. Der Blick reicht von Osten bis in den Südwesten den Alpen entlang. Im Westen dampft das AKW Gösgen, im Norden erheben sich die Vulkankegel des Hegaus. Selbst Menschen mit mässiger Höhenangst können den Turm besteigen. Sieben Plattformen liegen übereinander. Jede ist mit Blech bedeckt, so dass der Blick in die Tiefe verdeckt ist.
In der Menschheitsgeschichte war die Natur in der Regel ein gefährlicher Feind. In Europa veränderte sich diese Sichtweise mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Die Naturwissenschaften verdrängten den Aberglauben. Ein Gewitter war kein Göttergrollen mehr, sondern ein beeindruckendes Naturereignis. Die Gebildeten und die Künstler entdeckten die Schönheit der Wälder, Seen und Berge.
In dieser Zeit entstanden die ersten Aussichtstürme. Die Schweiz hinkte mit dem Bau der Eisenbahn und damit mit dem Tourismus etwas hinterher. Im Jahr 1860 erstellte die Vereinigung Flora den ersten Holzturm des Kantons Zürich, und zwar auf 591 Meter, dem höchsten Punkt des Eschenbergs. Zwei Mal ging dort ein Aussichtspunkt aus Holz kaputt, bis man sich nach einem neuen Material umsah. In Schaffhausen entstand 1872 der erste Turm aus Stahl, einige Jahre vor dem Eiffelturm, der zwischen 1887 und 1889 erbaut wurde.
Die Wahl des Materials für einen neuen Aussichtsturm auf dem Eschenberg hätte somit klar sein müssen. Beim Wettbewerb für einen neuen Turm reichten dennoch viele Konstrukteure Pläne für einen Bau aus Stein ein. Einige davon zeigten ein verschnörkeltes Turmgebäude im Stil des vorletzten Jahrhunderts. Schliesslich wählte die Jury doch einen Stahlturm, der 1889 eröffnet wurde, genau wie der grosse Bruder in Paris. Er hielt hundert Jahre, bis er 1989 zu seinem Jubiläum renoviert wurde. Sein grosser Vorteil gegenüber dem Eiffelturm: Niemand muss Schlange stehen, um ihn zu besteigen.
Christian Felix
Eschenberg
Die Bewunderung der Natur ist etwas eher Neues. Vor rund 150 Jahren entstanden in der Schweiz Türme, die Aussicht ins weite Land hinaus boten.
Freizeit Gut 30 Meter hoch ist der Aussichtsturm auf dem Eschenberg, 300 Meter der Eiffelturm in Paris. Das ist Faktor zehn, während Paris (Stadtgebiet) rund zwanzig Mal grösser ist als Winterthur. Somit ist der Eschenbergturm relativ zur Stadt gesehen höher als der Eiffelturm.
Auf jeden Fall ist er hoch genug, damit die oberste Aussichtsplattform den Blick über die höchsten Wipfel des Walds freigibt. Wer die 159 Stufen bis ganz oben geschafft hat, wird bei klarem Wetter mit einer überraschenden Weitsicht belohnt. Der Blick reicht von Osten bis in den Südwesten den Alpen entlang. Im Westen dampft das AKW Gösgen, im Norden erheben sich die Vulkankegel des Hegaus. Selbst Menschen mit mässiger Höhenangst können den Turm besteigen. Sieben Plattformen liegen übereinander. Jede ist mit Blech bedeckt, so dass der Blick in die Tiefe verdeckt ist.
In der Menschheitsgeschichte war die Natur in der Regel ein gefährlicher Feind. In Europa veränderte sich diese Sichtweise mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Die Naturwissenschaften verdrängten den Aberglauben. Ein Gewitter war kein Göttergrollen mehr, sondern ein beeindruckendes Naturereignis. Die Gebildeten und die Künstler entdeckten die Schönheit der Wälder, Seen und Berge.
In dieser Zeit entstanden die ersten Aussichtstürme. Die Schweiz hinkte mit dem Bau der Eisenbahn und damit mit dem Tourismus etwas hinterher. Im Jahr 1860 erstellte die Vereinigung Flora den ersten Holzturm des Kantons Zürich, und zwar auf 591 Meter, dem höchsten Punkt des Eschenbergs. Zwei Mal ging dort ein Aussichtspunkt aus Holz kaputt, bis man sich nach einem neuen Material umsah. In Schaffhausen entstand 1872 der erste Turm aus Stahl, einige Jahre vor dem Eiffelturm, der zwischen 1887 und 1889 erbaut wurde.
Die Wahl des Materials für einen neuen Aussichtsturm auf dem Eschenberg hätte somit klar sein müssen. Beim Wettbewerb für einen neuen Turm reichten dennoch viele Konstrukteure Pläne für einen Bau aus Stein ein. Einige davon zeigten ein verschnörkeltes Turmgebäude im Stil des vorletzten Jahrhunderts. Schliesslich wählte die Jury doch einen Stahlturm, der 1889 eröffnet wurde, genau wie der grosse Bruder in Paris. Er hielt hundert Jahre, bis er 1989 zu seinem Jubiläum renoviert wurde. Sein grosser Vorteil gegenüber dem Eiffelturm: Niemand muss Schlange stehen, um ihn zu besteigen.
Christian Felix
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