Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Mittwoch, 22. März 2023
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Dass die Fussballspiele des FC Winterthur ein grosses Erlebnis sind, wusste ich schon lange. Nun habe ich es selbst erlebt. Als absoluter Fussball-Laie besuchte ich kürzlich zum ersten Mal einen Match des FCW. Was für ein Spiel, was für eine... weiterlesen
TV:«Fussball-EM-Qualifikation Weissrussland – Schweiz» Nach der aus Schweizer Sicht mässigen Fussball-WM im letzten Jahr steht für unsere Nati nun die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland an. Der erste Gegner für die... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
Das Kesselhaus trohnt über der südlichen Bahnhofunterführung
Wo einst Kohle glühte und Kamine rauchten, geht heute halb Winterthur aus. Nirgends zeigt sich der Wandel der Stadt besser als im Kesselhaus.
Industrie Winterthur hat zwei Gesichter. Für die Handels- und Kulturstadt mit historischem Kern steht die Stadtkirche mit ihren zwei ungleichen Türmen, für die Industriestadt das Kesselhaus mit den zwei Kaminen. Viele Städte haben schöne Kirchen und Kathedralen, aber selten ist an einem Ort das industrielle Erbe besser erhalten als in Winterthur.
Das Jahr 1834 hatte nicht nur für Winterthur, sondern für die Industriegeschichte der Schweiz eine besondere Bedeutung. In diesem Jahr errichtet ein Spross der Winterthurer Sulzer-Familie an der Zürcherstrasse eine Eisengiesserei. Besonders in der Boomzeit der 1860er-Jahre wächst die Firma fast ungebremst. Sie hat sich zu einem wichtigen Hersteller von Dampfmaschinen entwickelt. 1867 sind bereits tausend Arbeiter in den immer grösseren Fabrikhallen am Werk. Dies obwohl Winterthur mit kaum 20 000 Einwohnern noch eher kleinstädtisch geprägt ist.
Das Firmengelände von Sulzer umfasst 20 Hektaren. Am Kopf der Anlage entsteht als Herzstück eine Heiz- und Energiezentrale mit hochragenden Kaminen. Ab 1900 versorgt das Kesselhaus die gesamten Sulzerwerke in der Innenstadt mit Energie. Tonnenweise wird Kohle für die riesigen Dampfkessel verheizt und treibt die Maschinen von Sulzer an. Der Rauch aus den Kaminen lagert sich auf Winterthur und in den Lungen der Bewohnerinnen und Bewohner ab. In den Jahren 1954 bis 1957 baut Sulzer bei laufendem Betrieb das Kesselhaus um und errichtet ein neues Gebäude. Seine Gestalt folgt rein sachlichen Erfordernissen. Es besteht aus einem Gerüst aus Stahlträgern. Die Flächen dazwischen füllen entweder helle Backsteinmauern oder Fenster. Damit erhält das dominierende Bauwerk an der Zürcherstrasse eine interessante Struktur.
Das Bild zeigt den Zustand des Kesselhauses um 1965. Im Vordergrund ist die Unterführung zu sehen, wie sie seit 1912 besteht. Fuss- und Radverkehr sowie Autos und Busse drängen sich allesamt unter den Bahnschienen durch. Der Lärm unter der Eisenbahnbrücke ist sprichwörtlich. Die Fotografie könnte um die Mittagszeit entstanden sein. Viele Menschen sind an diesem Wintertag unterwegs von der oder zur Fabrik.
Heute geht hier niemand mehr zur Arbeit in den Sulzerwerken. Längst dient das Kesselhaus mit Kinos, Bowling-Bahn und Restaurants dem Abendvergnügen.
Christian Felix
Das Kesselhaus trohnt über der südlichen Bahnhofunterführung
Wo einst Kohle glühte und Kamine rauchten, geht heute halb Winterthur aus. Nirgends zeigt sich der Wandel der Stadt besser als im Kesselhaus.
Industrie Winterthur hat zwei Gesichter. Für die Handels- und Kulturstadt mit historischem Kern steht die Stadtkirche mit ihren zwei ungleichen Türmen, für die Industriestadt das Kesselhaus mit den zwei Kaminen. Viele Städte haben schöne Kirchen und Kathedralen, aber selten ist an einem Ort das industrielle Erbe besser erhalten als in Winterthur.
Das Jahr 1834 hatte nicht nur für Winterthur, sondern für die Industriegeschichte der Schweiz eine besondere Bedeutung. In diesem Jahr errichtet ein Spross der Winterthurer Sulzer-Familie an der Zürcherstrasse eine Eisengiesserei. Besonders in der Boomzeit der 1860er-Jahre wächst die Firma fast ungebremst. Sie hat sich zu einem wichtigen Hersteller von Dampfmaschinen entwickelt. 1867 sind bereits tausend Arbeiter in den immer grösseren Fabrikhallen am Werk. Dies obwohl Winterthur mit kaum 20 000 Einwohnern noch eher kleinstädtisch geprägt ist.
Das Firmengelände von Sulzer umfasst 20 Hektaren. Am Kopf der Anlage entsteht als Herzstück eine Heiz- und Energiezentrale mit hochragenden Kaminen. Ab 1900 versorgt das Kesselhaus die gesamten Sulzerwerke in der Innenstadt mit Energie. Tonnenweise wird Kohle für die riesigen Dampfkessel verheizt und treibt die Maschinen von Sulzer an. Der Rauch aus den Kaminen lagert sich auf Winterthur und in den Lungen der Bewohnerinnen und Bewohner ab. In den Jahren 1954 bis 1957 baut Sulzer bei laufendem Betrieb das Kesselhaus um und errichtet ein neues Gebäude. Seine Gestalt folgt rein sachlichen Erfordernissen. Es besteht aus einem Gerüst aus Stahlträgern. Die Flächen dazwischen füllen entweder helle Backsteinmauern oder Fenster. Damit erhält das dominierende Bauwerk an der Zürcherstrasse eine interessante Struktur.
Das Bild zeigt den Zustand des Kesselhauses um 1965. Im Vordergrund ist die Unterführung zu sehen, wie sie seit 1912 besteht. Fuss- und Radverkehr sowie Autos und Busse drängen sich allesamt unter den Bahnschienen durch. Der Lärm unter der Eisenbahnbrücke ist sprichwörtlich. Die Fotografie könnte um die Mittagszeit entstanden sein. Viele Menschen sind an diesem Wintertag unterwegs von der oder zur Fabrik.
Heute geht hier niemand mehr zur Arbeit in den Sulzerwerken. Längst dient das Kesselhaus mit Kinos, Bowling-Bahn und Restaurants dem Abendvergnügen.
Christian Felix
Lade Fotos..